Das neue Jahr hat begonnen und der weihnachtliche Trubel ist überstanden. Doch damit sind auch die Feiertage vorüber und der stressige Arbeitsalltag fängt uns wieder ein. Trübselige Wintermonate stehen uns bevor. Besonders jetzt bräuchten wir etwas Zeit zum Durchatmen, um unseren Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen und nicht komplett durchzudrehen.
Ein Weg, sich wieder zurückzuholen und auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist Meditation. Doch was ist das genau und wobei hilft sie? Zen Priester und Unternehmenscoach Sven Mahr hat sich die Zeit genommen, uns das zu erklären.
„Es gibt ganz viele verschiedene Formen und Meditationstechniken. Einfach ausgedrückt, ist Meditation ein aktives An- und Innehalten, ein ankommen im Moment und ein vollkommenes Verweilen im Hier und Jetzt.
Meditation hilft z.B. die beiden Aspekte unseres Seins, Körper & Bewusstsein, wieder richtig zusammenbringen, wenn sie aus der Balance geraten sind. Diese Balance fehlt vielen Menschen heutzutage. Wenn wir total reizüberflutet sind, trübt sich unsere sinnliche Wahrnehmung. Wir verlieren die Aufmerksamkeit, Klarheit und innere Sortierung.
Achtsamkeitstraining und regelmäßiges, tägliches Meditieren ist wahrscheinlich die beste Vorsorge vor Stress, chronischer Erschöpfung, Depression und Burnout. Anhalten, langsam werden, tief und ruhig atmen, achtsam im Moment sein, z.B. auf den Atem achtend, einfach in die Umgebung lauschen und wieder komplett „bei Sinnen sein“.“
Wir nehmen uns also Zeit, um wieder zu uns zurückzufinden und uns unserer selbst bewusst zu werden. Das ist in allen Lebensbereichen hilfreich. Denn aus unserem Inneren kommt die Kraft, die uns vorantreibt und wachsen lässt. Sind wir mit uns selbst im Reinen, kann uns kaum etwas aus der Bahn werfen. Und der Weg, unseren Träumen hinterherzujagen, ist gebahnt.
„Meditieren bringt uns wieder in Kontakt mit uns selbst und damit in Kontakt mit den Qualitäten unseres Seins, die wir im Stress nicht mehr voll wahrnehmen können: Ruhe, Vertrauen, Frieden, Mitgefühl, Liebe, Kraft. Gerade wenn wir oft gestresst sind, brauchen wir das mehr als alles andere.“
Auch die Neurowissenschaft hat, wie Sven Mahr berichtet, interessante Entdeckungen gemacht. Schon nach 6-8 Wochen regelmäßiger täglicher 20-30-minütiger Meditation kann folgendes gemessen werden:
Verbesserung der Plastizität des Gehirns:
- bessere Fähigkeit zu Lernen und besseres Erinnerungsvermögen
- bessere Konzentrationsfähigkeit
- erhöhtes Empathievermögen und verschärfte Sinne
- verringertes Stress- und Angstempfinden
Wachstum des Gehirns (Graue Masse):
- das bedeutet z.B. das Meditation dem natürlichen Degenerationsprozess des Gehirns entgegenwirken kann
- die gewachsenen Teile des Gehirns werden mit einer erhöhten Fähigkeit zu Aufmerksamkeit und Reizverarbeitung in Verbindung gebracht